Hochbegabung bei Kindern

Die größten Talente liegen oft im Verborgenen. (Plautus)

Begabt zu sein bedeutet nicht, automatisch überdurchschnittliche Leistungen oder gute Schulnoten zu erbringen. In Regelschulen fallen Hochbegabte daher nicht zwangsläufig durch herausragende Leistungen auf – im Gegenteil:

Hohe Begabung als angeborenes Potenzial kann nur im Zusammenspiel mit einem gesunden Selbstbewusstsein und passenden Rahmenbedingungen (Schule / Kita, Erziehung, physische Verfassung etc.)  zu hohen Leistungen, der entsprechenden Performance führen.

Zeigen sich bei Ihrem Kind bereits schulische Probleme (Lernstörungen, LRS, Konzentrationsstörungen, Dyskalkulie etc.), Leistungsverweigerung, Mobbingproblematik, chronische Unterforderung und Langeweile, psychosomatische Beschwerden, Verhaltensauffälligkeiten oä. so empfehle ich zusätzlich zu einer Beratung eine Diagnostik bei einem ausgewiesenen Begabungsdiagnostiker > Empfehlungsliste.

Folgende Merkmale können Hinweise auf überdurchschnittlich begabte oder hochbegabte Kinder sein:

  • Schon als Kleinkind Drang, alles beobachten zu können
  • Frühe Sprachentwicklung mit umfangreichem Wortschatz und gewählte Ausdrucksweise
  • Sehr neugierig, hoher Wissensdrang, häufig zu Themen, die nicht altersentsprechend scheinen (z.B. Tod, Weltgeschehen, Politik, Physik..)
  • Auffallend gutes Erinnerungsvermögen und Gedächtnis
  • Hohes Denktempo, komplexe Denkweise, gutes logisches Denkvermögen
  • Sehr gute Fähigkeit, Dinge in Bezug zu bringen, hohe Assoziations- und Abstraktionsfähigkeit
  • Perfektionistisch
  • Hohe ethische Werte, besonders in Freundschaften
  • Können wenig mit Wettkampf und Rangeleien anfangen
  • Erhöhte emotionale und sensorische Sensibilität / Hochsensitivität
  • Freude an kontroversen Diskussionen
  • Hohes Sprechtempo und Rededrang
  • Ausgiebiges Reflektieren, selbstkritisch
  • Ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden
  • Ungeduld und Langeweile bei Monotonie und Wiederholungen
  • kreativ und künstlerisch
  • phantasievoll
  • Anpassungsdruck, Leidensdruck durch ein „Gefühl des Andersseins“

Ein möglichst frühes Erkennen begabter Kinder ist deshalb so wichtig, weil permanent geistig unterforderte Kinder (verständlicherweise) unzufrieden und unausgeglichen werden. Manche von ihnen entwickeln depressive Verstimmungen, ziehen sich zurück, verweigern (schulische) Anforderungen oder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. Aggressivität, impulsives Verhalten und Wut. Die dauerhaften Schäden durch intellektuelle Unterforderung und eine un-passende Umgebung werden nach wie vor stark unterschätzt (während eine schulische Überforderung dagegen häufig erkannt und akzeptiert wird).

Je früher das Kind erkannt und seinem Naturell entsprechend gefordert wird,

je schneller bei problematischen Verhaltensweisen die Rahmenbedingungen adaptiert werden,

umso gesünder und glücklicher kann Ihr Kind aufwachsen!